Ein neuer Lebensabschnitt beginnt – ohne eigenes Auto

1970 habe ich meinen Führerschein gemacht, und dann auch sehr bald mein erstes eigenes Auto besessen. Das sind bis heute 50 Jahre persönliche Mobilität mit mindestens einem Auto vor der Tür! Ja zeitweise hatte ich zwei Fahrzeuge, einen zum Wohnmobil ausgebauten Bedford, und einen Opel-Rekord. Danach drei weitere selbstausgebaute Wohnmobile auf Basis des Transporters 608 undf 508 von Mercedes, und einen edlen James Cook als Wohnmobil. Dann kam ein alter E 280 Mercedes, ein 300er Mercedes der E-Klasse, und ein Volvo V70.

Der ist leider heute nach 17 Lauf-Jahren zum Schrott gegangen, wegen einem dummen Malheur: Der äußere Antriebsriemen für Lichtmaschine und Co hat sich aufgelöst und Teile in den Zahnriemen geschleudert. Der ist dabei verrutscht, was den Kolben Ventilberührung verschaffte. Totalschaden des sonst wie ein Neues fahrenden Autos.

Brauche ich eigentlich einen Ersatz?

Hmm, es ist schon komfortabel jederzeit losfahren zu können. Allerdings produziert jede Fahrt CO². Und mein CO²-Fußabdruck ist ohnehin riesig. Es gab Zeiten, da bin ich täglich von Erlangen nach München und zurück gefahren. Auch weil mir Autofahren Spaß machte. Den Zug hätte ich auch damals schon nehmen können.

Es muss auch ohne gehen. Zumal mir immer noch die Rechnung aus einem Beitrag in Erinnerung ist: Etwa 1 % des Sprits bewegt den Fahrer. Der Rest geht im schlechten Wirkungsgrad des Motors und zur Bewegung des 1,5 t schweren Fahrzeuges drauf. So viel Verschwendung! Das habe ich mir früher nie klar gemacht.

Nach 50 Jahren: Jetzt ohne eigenes Auto!

Vieles geht mit dem normalen Fahrrad auch. Ein Lastenrad kann man sich hier auch mal leihen. Und Flinkster hat ja für den Notfall auch in Erlangen recht viele Car-Sharing-Autos.

Das fühlt sich schon ein wenig wehmütig an, kein eigenes Auto mehr zu haben. Aber auch entlastend: Keine Parkplatzsuche mehr, keine Werkstatt-Besuche mehr, keine versäumten TÜV-Termine mehr, keine Reifenwechsel mehr, keine Waschanlagenbesuche mehr, kein Scheibenkratzen im Winter, usw.

Ich bin gespannt, wie das jetzt gehen wird – so ungewohnt frei ohne eigenes Auto!
Aber ganz sicher mit weniger Umweltlast bei unseren künftigen Fahrten.

Ein Gedanke zu „Ein neuer Lebensabschnitt beginnt – ohne eigenes Auto“

  1. Hut ab Karlheinz!

    Ich habe ein älteres Gefährt und frage mich, soll ich es dann ersetzen, wenn es auf den Abbruch muss?
    Bin meistens mit dem Fahrrad unterwegs.
    Es würde mein Leben sicherlich entschleunigen, wenn ich längere Anreisezeit berechnen müsste und plötzlich mehr Zeit zum Lesen hätte in den ÖV.. das wäre ganz toll.
    Habe aber noch ganz viele Gründe, weshalb ich noch dringend ein MFZ benötige…
    z.B. Angst, ein Stückchen Freiheit zu verlieren…
    Ziemlich doof – eigentlich.

    Bin sehr gespannt auf deine Erfahrungen.

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