Annette Poppe beschreibt ihre berufliche Entwicklung

Die Schulzeit war geprägt von dem schwierigen Distanz-Verhältnis der streng katholischen Familie zu den in der DDR geforderten Ritualen und Bekenntnissen. An die Ausbildung zur „Fachverkäuferin für Industriewaren“ erinnert sie sich wegen des mühseligen Wochen-Bericht-Schreibens – das im Nachhinein wohl doch ganz hilfreich war.

Den erlernten Beruf gab sie bald auf, um sich etwa ab der Wende-Zeit pflegerischen Tätigkeiten zuzuwenden. Von der Pflegehelferin im Eichsfeld kam sie über eine Umschulung nach Erfurt. Dort machte sie ganz nebenbei ihr Abitur nach, was ihr den Zugang zum Sozialpädagogik-Studium – ebenfalls in Erfurt – ermöglichte. So richtig endete das Studium aber nicht, weil sie lieber praktisch zufasste. Deshalb absolvierte sie eine Ausbildung zur Pflegedienst-Leiterin.

Damit bekam sie auch ihren Traumjob als „Kontakt-Manager“ für ein Altenheim in Treptow. Wegen ihrer Krankeit war das auch ihr letzter Job, an den sie sehr gern zurückdenkt.

Thomas als Industriekaufmanns-Lehrling in Berlin und in Witten

Eigentlich wollte Thomas ja nicht zu Siemens, wie er im vorausgehenden Podcast berichtete. Dass unser Vater dafür sorgte, dass sein noch minderjähriger Sohn bei seiner Versetzung von Berlin nach Witten eine „mitziehende“ Lehrstelle bei Siemens bekam, war pragmatisch und sinnvoll. Trotzdem blieb bei Thomas das ungute Gefühl, es nicht allein geschafft zu haben. Zumal unser Vater damals eine einflussreiche Führungskraft bei Siemens war.

1975: Der Realschüler Thomas sucht eine Lehrstelle

In die Friedrich-Bergius-Schule in Berlin Friedenau gingen berühmte Leute, wie der Theaterkritiker Friedrich Luft, der Politiker Egon Bahr, Peter Lorenz – und mein Bruder Thomas. 1975 war seine Realschulzeit zu Ende. Er wollte eine Lehre machen und hatte auch eine Zusage bekommen für die Bankkaufmann-Lehre bei der Bank für Handel und Industrie in Berlin. Aber diese Lehre durfte er nicht antreten.

Thomas als IT-Experte im Druckhaus Tempelhof (Podcast)

Der zweite Arbeitgeber war für meinen Bruder Thomas das „Druckhaus Tempelhof“. In dem beeindruckenden Bau in Berlin am Tempelhofer Hafen, hat er eine Ausbildung zum Programmierer an einem IBM-Großrechner bekommen, um dort als Programmierer in einem kleinen Team für das Druckhaus Tempelhof zu arbeiten. Was ihm davon 2022 noch in Erinnerung ist, beschreibt er hier sehr authentisch.

Oma Anna und Opa Karl aus der Sicht zweier Enkelinnen (Podcast)

Anna und Karl Gutbier waren auch meine Großeltern. Ihr Sohn Heinrich wohnte mit Inge Gutbier und den Töchtern Karin und Ute mit den Großeltern im gleichen Haus in Bodenrode im Eichsfeld. Die beiden Enkelinnen können sich noch gut an Oma Anne erinnern. Den früher verstorbenen Opa Karl haben sie nur als kleine Kinder erlebt.
Die Aufnahme ist im Freien auf dem ehemals Anna Gutbier gehörenden Grundstück enstanden, was man an den vorbeifahrenden Autos auf der Hauptstraße in Bodenrode sicher hören kann.