Streetart im und außerhalb des Museums in der Bülowstraße

Graffiti ist in Berlin ja fast überall zu entdecken. Nicht immer erkenne ich darin Kunstwerke, aber immer öfter ziehen Graffitis meine Aufmerksamkeit an. Weil sie entweder irgendwie schön wirken oder weil sie mit einer Aussage daherkommen – die zumindest bei mir im Kopf entsteht. Und dann sind es Kunstwerke.

Ein typisches Berliner Eck-Mietshaus in der Bülowstraße 7 wurde in den unteren beiden Stockwerken zu einem Museum für solche Straßen-Kunstwerke umgestaltet. URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART, unter diesem Namen stellt das Museum Streetart-Künstler mit ihren Werken aus. Schön anzusehen, aber ungewohnt für diese Kunst, gerahmt und ordentlich aufgehängt in schneeweiss getünchten Wänden, die Unebenheit nicht kennen und immer im besten Licht präsentieren. Trotzdem hat mich dort vieles angesprochen, auch die vielen Erklärungen verschiedener Streetart-Richtungen. Zum Beispiel, dass Streetart-Porträts den Porträt-Ursprung eigentlich umkehrten. Anfangs ließen sich die Reichen porträtieren, um der Welt zu zeigen, wer man ist. Streetart-Porträts zeigen jetzt die öffentlich, die man sonst gern übersieht.

Schon in der Nähe des Museums bemerkt man auffällig viele Graffitis an Gebäuden in der Bülowstraße und der ganzen Gegend. Das Haus auf der anderen Seite der Hochbahn zeigt einen riesigen blauen Sternenhimmel, andere Häuser sind bis oben interessant gemustert, große Figuren reichen bis unters Dach, Mauervorsprünge scheinen Kunstfiguren Schutz zu bieten. Es scheint, als würden sich die Streetart-Ideen vom Museum ausgehend, langsam aber sicher verbreiten. Die ehemals graue Bülowstraße ist schon heute bunt geworden. Für den eigenen Entdeckungs-Spaziergang in der Bülow- und den Nebenstraßen zwischen Nollendorfplatz und U-Bahnhof Bülowstraße hier ein paar weitere Bilder.