Als Kind ging ich mit den Eltern im Volkspark spazieren. Das ist schon 60 Jahre her. Deshalb wollte ich wissen, wie der heute aussieht. Gar nicht viel anders ist mein Endruck von dem wohl längsten Park in Berlin. 2,5 km lang und 150 m breit zieht er sich entlang einer eiszeitlichen Rinne, die glücklicherweise immer moorig war, und deshalb nicht bebaut werden konnte. Zwei Seen künden noch von dem feuchten Untergrund. Und der größte See, der heute nicht mehr existiert, war mal das Seebad Wilmersdorf, dass hier gut beschrieben ist.
Mein Spaziergang begann mittendrin an der Prinzregentenstraße, also noch in Wilmersdorf, und ging dann in Richtung Schöneberg bis zum „Goldenen Hirschen“ neben dem monumentalen Rathaus Schöneberg.
„Der Onkel Tobias vom RIAS war da“
Da kommt man beim ehemaligen RIAS (Rundfunk Im Amerikanischen Sektor) vorbei. Das war der Sender, den ich als Kind hauptsächlich gehört habe. „Der Onkel Tobias vom RIAS“ hieß eine Kindersendung. Die endete immer so „Am nächsten Sonntag pünktlich dann, stellt wieder Ihr das Radio an – und seid mit Eurem RIAS zu Gast bei Onkel Tobias.“ Wer den Sound nochmal hören will, kann hier seine Erinnerungen auffrischen.
U-Bahnhof wie ein Wasserschloss
Das weiße Bauwerk direkt am See mit den großen Freitreppen rechts und links ist kein Schloß: Das ist der U-Bahnhof „Rathaus Schöneberg“, der hier so elegant und würdig den Volkspark kreuzt, und über sich gleich die Innsbrucker Straße trägt, die heute nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben ist.
