6. Schwester Immaculata tritt aus dem Orden aus

Nun brachte das hierarchische Klosterleben ihr wohl auch nicht mehr Anerkennung. Wieder musste sie sich strengen Regeln anpassen. Und einen Austausch unter den Schwestern durfte es auch nur geben, wenn es unbedingt notwendig ist. Sonst hatte man zu schweigen, zu arbeiten und zu beten.
1973 wagt sie den Schritt in ein neues Leben außerhalb des Klosters.

5. Martha Gutbier wird Schwester Immaculata

Nach der spektakulären Flucht 1949 über die Grenze bei Hohengandern ist sie in Bad Rippoldsau im Schwarzwald angekommen. Ihre erste Station war das Luitgardstift der Schwestern der Liebe zum kostbaren Blute. Ein holländischer Orden, der 1948 nach Deutschland kam und in Bad Rippoldsau den Fürstenbau zur Aufnahme von Flüchtlingskindern herrichtete. Martha kam da offenbar in weiterlesen…

4. Martha Gutbier flieht über die Grenze – ins Kloster

Das ging schon beim Treffen mit dem Schleuser schief. Sie wurde festgenommen und musste mit den Soldaten eineinhalb Tage lang zur Kommandantur in Hohengandern laufen. Dort wurde sie verhört und wieder nach Hause geschickt. Das kam für sie aber gar nicht in Frage. Deshalb unternahm sie gleich danach den zweiten Versuch, diesmal im Laufschritt bei strömendem Regen direkt am Schlagbaum der offiziellen Grenzstation vorbei. Den soldatischen Anruf „Stehenbleiben“ ignorierte sie.
In diesem Podcast erzählt sie die ganze Geschichte selbst. Das war 2009.

3. Die Mutter im Himmel hilft Martha

Das Eichsfeld ist als sehr katholische Gegend bekannt. Der Glaube bestimmt dort das Leben vieler Menschen. Martha Gutbier hat der katholische Glaube ja bis ins Kloster geführt. Aber auch im Alltag hatte das Wirkungen, wie Martha uns hier an einem Beispiel berichtet. Sie hat zu ihrer Mutter gebetet, um ihre totale Erschöpfung zu überwinden. Und überhaupt hat sie die knapp zwei Jahre als Baby bei ihrer Mutter als Kraftquelle für sich erkannt.

2. Martha Gutbiers Patin war Martha Gutbier

Die Taufpatin Martha Gutbier war die Schwester der Mutter des Taufkindes Martha. Also die Schwester von Theresia Gutbier, geb. Förster. Ihre Schwester, Martha Förster hat aber zufällig auch einen Gutbier geheiratet, wohl nicht einmal einen Verwandten von Karl Gutbier, dem Vater der kleinen Martha. Der gleiche Nachname ist also tatsächlich zufällig entstand.
Kein Zufall ist das beim Vornamen, wie Martha mir das 2009 am Kaffeetisch erklärte:
Das war früher immer so: In der Regel hat der Taufpate seinen Namen an das Kind weitergegeben. Das erste Kind bekam einen Taufpaten aus der Verwandtschaft der Mutter, das zweite aus der väterlichen Verwandtschaft. Das wechselte bei jedem weiteren Kind. So wurden immer die gleichen Namen in der Familie weitergegeben, wenn nicht ein Pate mal dem Kind einen anderen Namen geben wollte.

1. Vom Leben des Mädchens Martha. Eine Kindheit im Eichsfeld

Vorwort von Anne Pape Ich lernte Martha Gutbier Mitte der 70ger Jahre des vorigen Jahrhunderts kennen, als sie bereits eine ältere Dame war, und ich noch nicht zur Familie gehörte.Vom ersten Moment an hatte sie für mich etwas Außergewöhnliches und irgendwie Weises an sich, was mich faszinierte und neugierig machte. Besonders beeindruckte mich der ruhige weiterlesen…