Ich kenne ihn noch den Schlüssel, den man nur wieder aus dem Schloß bekam, wenn man nach dem Aufschließen gleich wieder zu schloß.

Die Idee entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als in Berlin sehr viele Menschen in den sogenannten “Mietskasernen” wohnten. Die Hausmeister hatten damals meist eine Wohnung im Parterre des Vorderhauses, manchmal sogar mit einem kleinen Fenster in den Flur, um zu beobachten, wer im Haus ein- und ausging. Ihre Aufgabe war es auch, das Haus nachts ab- und morgens wieder aufzuschließen. Bei so vielen Mietern – die auch alle einen Schlüssel hatten – war nie sichergestellt, dass nicht der eine oder andere nach dem nächtlichen Aufschließen auch wieder abschloß. “Ich bin ja gleich wieder da” – das kennen wir sicher alle.
Da kam der Berliner Schlossermeister Johann Schweiger auf eine neue Geschäftsidee: Er baute Schlösser, mit einem speziellen Schlüssel, der von Mietern nur wieder abgezogen werden kann, wenn sie wieder abgeschlossen haben. Wer von außen aufschließt, muss von innen wieder zuschließen können. Deshalb muss der Schlüssel durchsteckbar sein und braucht an beiden Enden einen Schlüsselbart.
In Berlin sieht man noch heute an einigen Haustüren das typische Schloß für den “Berliner Schlüssel”. Das Schloß erkennt man immer an dem rechtwinkligen Einsteckschlitz. Hier ein paar aktuelle Beispiele aus Berliner Häusern:




Ausführlich erklärt den Berliner Schlüssel, auch Durchsteckschlüssel genannt die Wikipedia.
Achte mal an Haustüren in alten Berliner Häusern auf dieses Schloß.


